Wie aus einer Antwort auf eine Landtagsanfrage hervorgeht, hat die Wilhelma nur 2021 einen Verlust bei den Parkeinnahmen eingefahren. Ansonsten standen unter dem Strich ausschließlich Gewinne in den letzten 18 Jahren. Das ruft heftige Reaktionen hervor.

Das Parkhaus der Wilhelma ist zumeist kostendeckend betrieben worden, wie aus einer Antwort des baden-württembergischen Finanzministeriums auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Friedrich Haag hervorgeht. Das ärgert den Liberalen mächtig. Er sagt: „Die Abschaffung des Stundentarifs ist aus wirtschaftlicher Sicht überhaupt nicht nötig gewesen, da das Parkhaus Gewinne erwirtschaftet“. Das, so Haag, erwecke stark den Eindruck, dass bewusst Autofahrer abkassiert werden sollen, um den Gewinn zu maximieren. „Es ist bezeichnend dass die Höhe des Gewinns nicht genannt wird.“

 

Nur im Corona-Jahr 2021 ein Minus von 70 000 Euro

Nur im Corona-Jahr 2021 gab es ein Minus von 70 000 Euro aus dem Parkhausbetrieb, der Umsatz lag bei 721 000 Euro, wie Staatssekretärin Gisela Splett (Grüne) vom Finanzministerium in der Antwort an die FDP mitteilt. Die Folgejahre liefen deutlich besser: 2022 betrugen die Umsätze den Angaben zufolge 933 500 Euro und 2023 mehr als eine Million Euro. Es werden nur Erlöse, aber keine Gewinne genannt.

Keine Datenerhebung, woher die Zoo-Besucher kommen

Hintergrund der Anfrage der FDP war die Erhöhung der Parkgebühren der Wilhelma von bislang einem Euro pro Stunde auf nur noch eine Tagespauschale von acht Euro. Dies hatte für vielerlei Protesten von Jahreskarteninhabern geführt. FDP-Landtagsabgeordneter Friedrich Haag hatte auch wissen wollen, wie hoch die Zahl der Besucher ist, die von außerhalb Stuttgarts in die Wilhelma kommen und mit welchen Verkehrsmitteln sie anreisen. Der Zoo erhebt hierzu jedoch keine Daten. Der Aufwand für die Erhebung stehe in keinem vertretbaren Verhältnis zum Nutzen, so Splett.

Proteste führen zu neuem Tarif

Die Gesamtauslastung des Parkhauses lag laut Finanzministerium in den vergangenen drei Jahren bei 791 Parkplätzen. Es sei das ganze Jahr rund um die Uhr geöffnet. An besucherstarken Tagen sei es schon vormittags komplett belegt. Dann komme es im weiteren Tagesverlauf zu Mehrfachbelegungen. Das Parkhaus werde zu Veranstaltungen wie Christmas Garden, Vorstellungen des Wilhelma-Theaters oder von Gästen des Neckar Käpt’n genutzt. Splett verteidigt die Erhöhung der Parkgebühren. Infolge massiven Protests ruderte die Wilhelma etwas zurück. So gibt es nun eine weitere Pauschale von fünf Euro für maximal drei Stunden. Haag bekräftigt: „Es braucht deshalb keine Preiserhöhungen, sondern wieder einen Stundentarif.“