Der Landkreis hat zu seiner traditionellen Einbürgerungsfeier eingeladen. Die neu Eingebürgerten stammen aus 59 verschiedenen Ländern.

Die traditionelle Einbürgerungsfeier für neue Bürger des Rems-Murr-Kreises hat einmal mehr im Berufschulzentrum Waiblingen stattgefunden. In diesem Jahr nahmen laut Pressemitteilung des Landratsamtes mehr als 100 Gäste an der Veranstaltung teil. Neben den frisch Eingebürgerten und ihren Familien seien auch Vertreter des Land- und Kreistags sowie der Polizei anwesend gewesen.

 

Eine „Live-Einbürgerung“ gibt es ebenfalls

Der Erste Landesbeamte Peter Zaar betonte in seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit und Bedeutung der Einbürgerung. Diese Entscheidung stelle ein starkes Bekenntnis sowohl zur Verbundenheit mit Deutschland und dem Rems-Murr-Kreis, als auch zu den demokratischen Grundwerten innerhalb der Gesellschaft dar. Der Stellvertreter des Rems-Murr-Landrats Richard Sigel nutzte die Gelegenheit, eine der Teilnehmerinnen während der Veranstaltung einzubürgern und ihr im Rahmen der Einbürgerungsfeier im Berufschulzentrum die Einbürgerungsurkunde zu überreichen.

Die Einbürgerungsfeier wurde außerdem durch den Erfahrungsbericht einer bereits eingebürgerten Bürgerin ergänzt. Das anschließende gemeinsame Singen der deutschen Nationalhymne, so die Mitteilung aus dem Landratsamt, „rundete den Abend ab“.

Die Zahl der Einbürgerungsanträge ist laut den Kreisstatistiken in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Während im Rems-Murr-Kreis im Jahr 2020 noch 755 Anträge eingereicht worden sind, waren es im Jahr 2021 bereits 1194. Im Jahr 2022 und 2023 stieg die Anzahl der Menschen, die sich für eine Einbürgerung entschieden, auf 1386 beziehungsweise 1713. Innerhalb von drei Jahren hat sich damit die Anzahl der Einbürgerungsanträge im Rems-Murr-Kreis mehr als verdoppelt.

Neue Bürger stammen aus 59 Ländern

Mit Blick auf die Herkunft der im Jahr 2023 eingebürgerten Personen wird deutlich, dass das Fluchtgeschehen der Jahre 2015/2016 einen großen Einfluss auf den Trend der vergangenen Jahre hatte. Während im Jahr 2020 an erster Stelle türkischstämmige Personen eingebürgert wurden, stellten im Jahr 2023 insbesondere syrische Staatsbürger Einbürgerungsanträge an die Rems-Murr-Kreisverwaltung. Ihre Zahl stieg im genannten Zeitraum von zunächst 19 auf zuletzt 273 Personen. Insgesamt stammen die im Jahr 2023 eingebürgerten 1713 Personen aus 59 verschiedenen Ländern.

Die Entwicklung im laufenden Jahr und die Prognosen für die nächsten Jahre lassen laut Kreisverwaltung einen weiteren Anstieg der Einbürgerungsanträge erwarten. Dabei werde davon ausgegangen, dass die Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts, das Ende Juni 2024 in Kraft treten wird, diese Entwicklung zusätzlich unterstütze.

Durch die Modernisierung und verkürzte Fristen werde der Zugang zur deutschen Staatsangehörigkeit erleichtert. So könne die Einbürgerung künftig in der Regel bereits nach einem Aufenthalt von nur noch fünf – anstelle der bisherigen acht Jahre – ermöglicht werden. Die Beibehaltung der bisherigen Staatsangehörigkeit werde dann ebenfalls möglich sein.