Die deutsche Fußballnationalmannschaft ist mit einem Kantersieg über Schottland ins Heim-Turnier gestartet. Ist das ein gutes Omen für das zweite Duell – oder eher nicht?

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Überbordend ist die Euphorie noch nicht – aber einen Grundstein für einen verzückenden Fußball-Sommer mit einer erfolgreichen Heim-EM hat die deutsche Nationalmannschaft mit dem 5:1 (3:0) gegen Schottland gelegt.

 

Furiose Auftaktsiege gab es für die deutsche Nationalmannschaft bei großen Turnieren schon einige. Doch danach folgte öfters die Ernüchterung im zweiten Gruppenspiel.

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Zum zweiten Mal bei der „Euro 2024“ muss die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann an diesem Mittwoch ran. Gegner ist dann Ungarn, das mit einer 1:3-Niederlage gegen die Schweiz gestartet ist. Das Spiel gegen die Ungarn findet in Stuttgart statt. Anpfiff ist bereits um 18 Uhr; die ARD und MagentaTV übertragen live.

Sich nach dem Kantersieg über Schottland gleich wieder einen Dämpfer einzufangen, davor warnt Routinier Thomas Müller. „Dieses Emotions-Gedusel liest sich immer ganz nett, aber es trägt dich keiner durchs Turnier“, sagte der Spieler des FC Bayern und fordert: „Du musst die Spiele gewinnen!“

Dass er nicht zu unrecht mahnt, zeigt ein Blick in die deutsche EM- und WM-Historie:

  • EM 2008 - Kroatien gegen Deutschland 2:1 (1:0): Nach dem überzeugenden 2:0-Sieg gegen Polen feiern die Fans den zweifachen Torschützen Lukas Podolski. Auch gegen Kroatien trifft der Münchner, doch Deutschland liegt in Klagenfurt bereits mit 0:2 zurück. Sein Kumpel Bastian Schweinsteiger sieht in der Nachspielzeit die Rote Karte. „Der Platzverweis ist natürlich frustrierend“, ärgert sich Schweinsteiger. Im letzten Gruppenspiel fehlt er damit beim hart erkämpften 1:0 gegen Österreich. Am Ende verliert die ersatzgeschwächte DFB-Auswahl das Finale gegen Spanien (0:1).
  • WM 2010 - Deutschland gegen Serbien 0:1 (0:1): Die junge deutsche Mannschaft begeistert die Fans zum Auftakt gegen Australien und siegt deutlich mit 4:0 - doch dann kommt Serbien. Miroslav Klose fliegt in Port Elizabeth noch vor der Pause mit Gelb-Rot vom Platz, nach einer Stunde verschießt Lukas Podolski einen Elfmeter. „Es ist viel gegen uns gelaufen“, sagt Bundestrainer Joachim Löw. Doch dann läuft es für seine erfrischend aufspielende Mannschaft, erst im Halbfinale ist Spanien wieder zu stark (0:1).

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  • WM 2014 - Deutschland gegen Ghana 2:2 (0:0): Nach dem überzeugenden 4:0 gegen Portugal träumen alle vom Titel. Aber gegen Ghana liegt die DFB-Elf in Fortaleza mit 1:2 zurück, ehe der eingewechselte Miroslav Klose die Niederlage abwendet und mit seinem 15. Tor den WM-Rekord des Brasilianers Ronaldo einstellt. „20 Spiele, 15 Tore - das ist nicht schlecht“, sagt Klose. Und es kommt noch besser. Im Halbfinale gegen Brasilien wird er mit seinem 16. Treffer alleiniger WM-Rekordtorschütze, im Finale gegen Argentinien wird Deutschland dank Mario Götze zum vierten Mal Weltmeister.
  • EM 2016 - Deutschland gegen Polen 0:0: Auch als Weltmeister tut sich Deutschland im zweiten Turnierspiel schwer. Dem 2:0 gegen die Ukraine folgt in Paris eine müde Nullnummer gegen Polen. „Die letzte Aktion, der letzte Pass vor dem Tor war nicht gut, das war ausbaufähig“, sagt Bundestrainer Löw. Danach läuft es etwas besser, dennoch scheidet sein Team im Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich aus (0:2).