Die Stuttgarter Veranstaltungsgesellschaft sucht Ersatz für die Geschäftsführung. Zuvor hat das Kontrollorgan aber den Vertrag für einen der langjährigen Chefs verlängert.

Die Landeshauptstadt hat sich bei einer wichtigen Personalie Luft verschafft. Andreas Kroll, Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart, verlängert seinen Vertrag über den 31. Dezember 2024 hinaus bis zum 31. März 2026, dann ist er 67 Jahre alt.

 

Die Entscheidung im Aufsichtsrat der Veranstaltungsgesellschaft, die sich um das Hallenduo im Neckarpark, den Wasen, die Innenstadtfeste und das Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle kümmert, fiel einstimmig, allerdings dem Vernehmen nach nicht ohne Diskussion. Die kreiste aber nicht um die Person des Geschäftsführers, betonen Teilnehmende, sondern um das Verfahren. Stuttgarts Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann (CDU) hatte die wichtige Personalie in einem nachgeordneten Tagesordnungspunkt als Tischvorlage präsentiert. Aufsichtsratschef und Geschäftsführer hatten sich zuvor im persönlichen Gespräch über die Details geeinigt, das Interesse an einer Verlängerung war beiderseits vorhanden, Kroll wollte allerdings nur 15 Monate anhängen, Fuhrmann hatte zwei Jahre vorgeschlagen.

Einsatz von Headhunter üblich

Der Finanzbürgermeister war am Dienstag nicht erreichbar, sein Referat verwies darauf, dass man zu Personalien keine Stellung nehme. Üblicherweise werden zur Neubesetzung der Chefpositionen bei den städtischen Beteiligungsunternehmen rechtzeitig Headhunter in Marsch gesetzt. Das dürfte nun auch für in.Stuttgart geschehen, damit ein Übergang im April 2026 ohne Vakanz gelingt.

Für Andreas Kroll, der das Unternehmen zusammen mit Martin Rau (kaufmännische Geschäftsführung) seit 2005 lenkt, wird sich die Dotierung mit der Verlängerung nicht ändern, er bestätigte auf Anfrage, dass es für ihn „mehr Urlaubstage als bisher“ geben werde. In ihrem Werben um den Neubau der in die Jahre gekommenen Schleyerhalle hatten Kroll und Rau Ende 2023 einen Rückschlag hinnehmen müssen. Der Gemeinderat nahm das Thema wegen verwaltungsinterner Unstimmigkeiten zum Vorgehen (Architektenwettbewerb) nicht in den Doppelhaushalt auf, die Machbarkeitsstudie wurde nicht diskutiert.

Kroll wirbt für den Hallenneubau

Die Investitionssumme für die neue Halle wäre mit 400 bis 600 Millionen Euro gewaltig. Der Neubau sei dennoch nötig, „weil auch eine Ertüchtigung nicht dazu führen wird, dass wir gegenüber den Mitbewerbern um große Konzerte und Events wettbewerbsfähiger werden“, sagt Kroll. Er erinnert daran, dass die Halle ursprünglich als „überdachte Radrennbahn“ konzipiert worden sei, „inzwischen ächzt dieses Gebilde an allen Ecken und Enden“. Entspannter sieht der Geschäftsführer die Gespräche um die erneute Namensvergabe für die Porsche-Arena. Nach 20 Jahren läuft das Namensrecht für den Sportwagenbauer, der Interesse an einem neuen Abschluss signalisiert hat, Ende 2025 aus.