Auf Facebook kursiert die Nachricht von einer angeblichen Entführung in Winnenden und anderen Orten. Dahinter steckt jedoch ein Schwindel – die Polizei ist auf die Fake News ebenfalls schon aufmerksam geworden.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Bei diesen Zeilen muss wohl jeder hinsehen: Auf Facebook verbreitet sich derzeit ein Posting zu einer angeblichen Entführung. Ein sieben Jahre altes Mädchen namens „Paula Fischer“ sei entführt worden, steht dort zu lesen. Der Beitrag ist mit dem Foto eines Polizeiautos und dem eines Mädchens bebildert. „Der Entführer wurde von der Kamera erfasst. Seht euch das Video unten an und helft uns, Paula sicher nach Hause zu bringen“, heißt es weiter.

 

Dann folgt die Aufforderung, das Posting weiter zu verbreiten, jede Interaktion könne helfen. Einige Menschen haben auf den Beitrag schon entsprechend reagiert – den meisten kommt er jedoch seltsam vor. Eine kurze Recherche zeigt: Ein solcher Beitrag wurde offenbar in mehreren lokalen Facebook-Gruppen in der Region und in ganz Deutschland gepostet – jeweils angepasst mit einem geänderten Ortsnamen.

Ein Anruf beim Polizeipräsidium Aalen bringt Gewissheit: „So einen Einsatz gibt es bei uns nicht“, betont ein Sprecher. In Winnenden und auch andernorts im Rems-Murr-Kreis sei kein Mädchen entführt worden. Die Polizei sei auf die Falschmeldung bereits aufmerksam geworden und versuche nun herauszufinden, was dahintersteckt.

„Es ist immer schwer, die Beweggründe hinter solch einer Falschmeldung herauszufinden“, sagt der Polizeisprecher. Ob es in diesem Fall darum gehe, eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen oder ob sich hinter dem Link zum angeblichen Video Schadsoftware verberge, sei derzeit noch nicht bekannt. „Oft ist es auch ein Mix aus vielen Gründen, warum so etwas getan wird.“