Im Film „Der Schatten des Kommandanten“ stellt sich Kai Höss der Geschichte seiner Familie. Ein Gespräch mit dem Pastor aus Renningen über den Auschwitzkommandanten Rudolf Höß, das Trauma der Nachgeborenen und warum der Glaube den Enkel gerettet hat.

Familie/Bildung/Soziales: Lisa Welzhofer (wel)

Dass er sich mit zwei S schreibt und nicht mit scharfem S wie der Großvater, ist kein Akt der Abgrenzung, sondern ein Versehen der Behörden in Bangkok. Einmal falsch in den Dokumenten eingetragen, blieb es dabei. Lange Jahre lebte Kai Höss als Hotelmanager in der ganzen Welt, seit 2000 ist er zurück in der Region Stuttgart, wo er aufwuchs, wohnt heute als Pastor der Bible Church in Renningen. In der Dokumentation „Der Schatten des Kommandanten“, die derzeit in den Kinos läuft, besucht der 62-Jährige mit Vater Hans-Jürgen (87) zum ersten Mal das Konzentrationslager Auschwitz. Dort war sein Großvater Rudolf Höß als Kommandant für den Tod von 1,1 Millionen Menschen verantwortlich.