Irans 85-jähriger Revolutionsführer Ali Khamenei hat nur loyale Kandidaten für die Präsidentenwahl zugelassen. Eine Feigenblattkandidatur ist auch dabei. Doch nicht nur deshalb könnte die Wahlbeteiligung sinken.

Zwei Wochen vor der vorgezogenen Präsidentenwahl im Iran steht der Gewinner schon fest, obwohl sein Name nicht auf dem Wahlzettel steht: Revolutionsführer Ali Khamenei. Der 85-jährige, der seit 35 Jahren an der Spitze der Islamischen Republik steht, hat nur Kandidaten für die Wahl zugelassen, von denen er nichts zu befürchten hat. So werde die Wahl zu einer „streng reglementierten politischen Schauveranstaltung“, sagt Iranexperte Alex Vatanka vom Nahostinstitut in Washington. Weil es keine wirkliche Auswahl für die Wähler gibt, könnte die Beteiligung am 28. Juni auf einen neuen Tiefstand sinken.