Vor 50 Jahren erwärmte sich die deutsch-deutsche Eiszeit. Beide deutsche Staaten nahmen erstmals diplomatische Beziehungen auf und richteten wechselseitig Ständige Vertretungen ein – als Ersatz für eine Botschaft.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

In der ersten Hälfte des Kalten Krieges herrschte eine Art deutsch-deutscher Ignoranz. Die Bundesrepublik pochte auf dem Anspruch, alleinige Rechtsnachfolgerin des im Zweiten Weltkrieg ruinierten Deutschen Reiches zu sein. Die DDR wurde in der Welt hinter dem Eisernen Vorhang hingegen wie ein souveräner Staat behandelt. So kam es , dass ab 1955 in Moskau zwei deutsche Botschafter residierten – die sich wechselseitig aber nicht anerkannten.