Das rassistische Gegröle in einer Sylter Bar und der tödliche Polizisten-Angriff in Mannheim beschäftigen Politik und Medien. Kubicki findet, dass es wegen Mannheim mehr Aufregung geben sollte.

FDP-Politiker Wolfgang Kubicki ist davon überrascht, dass Politik, Medien und Gesellschaft deutlich aufgewühlter auf das Video mit rassistischem Gegröle in einer Bar auf Sylt als auf den tödlichen Polizisten-Angriff in Mannheim reagiert haben. „Mannheim ist ungleich schlimmer als Sylt – aber das scheinen nicht alle zu erkennen“, sagte FDP-Vize Kubicki dem „Hamburger Abendblatt“. „Diesem Islamisten ging es darum, den Polizisten bewusst und aus Hass zu töten. Solche Untaten erschüttern das Vertrauen der Menschen in unsere Rechtsordnung massiv.“ 

 

Bei dem Angriff in Mannheim hatte ein Mann am Freitagvormittag auf dem Marktplatz in der Innenstadt bei der Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sechs Männer verletzt, darunter einen Polizisten. Der 29-Jährige erlag am Sonntagnachmittag seinen Verletzungen. Der Angreifer hatte dem Beamten mehrmals in den Kopfbereich gestochen. 

Das Motiv des 25-jährigen Täters war zunächst unklar. Bisher war der in Afghanistan geborene Mann, der 2014 als Jugendlicher nach Deutschland kam, nicht vernehmungsfähig - er war in den Minuten nach der Attacke ebenfalls verletzt worden.

Ende Mai hatte ein kurzes Video in einem Lokal auf Sylt Empörung ausgelöst

Kubicki zufolge sei Integration in manchen Bereichen gescheitert und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) müsse endlich wahrnehmen, dass die größte Bedrohung vom Islamismus ausgeht. Er sprach sich dafür aus, islamistische Vereine zu verbieten, „wenn wir französische Verhältnisse in Deutschland verhindern wollen“. 

Bundesweit trauerten Polizeibehörden, Landeskriminalämter und das Bundeskriminalamt auf der Plattform X unter dem Hashtag #einervonuns um den gestorbenen Kollegen. 

Ende Mai hatte ein kurzes Video von einer Pfingstparty in einem Lokal auf Sylt bundesweit Empörung ausgelöst, das zeigt, wie Gäste zu dem Song „L’amour toujours“ Parolen wie „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ grölen. Der Staatsschutz ermittelt. Mittlerweile sind zahlreiche weitere Vorfälle bekannt.