Warum waren Orte wie Bisingen im Zollernalbkreis besonders schwer von den Unwettern betroffen? Eine Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes sowie eine Prognose für die kommenden Tage.

Gewitter und Starkregen hatte am gestrigen Donnerstag die Bach- und Flusspegel im Südwesten teilweise um einen Meter anschwellen lassen. Es gab rund 90 Einsatzorte in der Region, den intensivsten wohl im Ort Bisingen im Zollernalbkreis.

 

Dort kam es neben vollgelaufenen Kellern gar zu Erdrutschen. Feuerwehr und THW mussten Gebäude evakuieren, Straßen sperren und Keller auspumpen. Unterstützt wurden sie von einem Polizeihubschrauber aus Stuttgart.

Zwei Bachläufe waren nach Angaben der Polizei durch heftigen Regen angeschwollen und hatten den kleinen Ort am Donnerstag schnell geflutet und massive Sachschäden hinterlassen.

Der Deutsche Wetterdienst hatte frühzeitig gewarnt

Bereits am Vortag gab es für die entsprechende Region Warnungen vor Gewitter und Starkregen. Das Problem: Die Gewitterzellen waren in Bewegung und es konnte keine genauere Vorhersage gemacht werden, wo sie anhalten und abregnen, wie eine Sprecherin der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) erklärt. Clemens Steiner vom Deutschen Wetterdienst (DWD) skizziert die Lage folgendermaßen: „Die Gewitterwolken sind nicht abgezogen und agierten an denselben Orten wieder“. So hatte er an Orten wie in Bisingen „ein giftiges Niederschlagsecho auf dem Radar gesehen“.

So erfassten die Messgeräte beispielsweise in Bad Saulgau (Sigmaringen) 38 Liter Niederschlagsmenge pro Quadratmeter in einer Stunde. In Haslach, Kinzigtal, kamen bei den gestrigen Unwettern insgesamt 63 Liter Niederschlagsmenge zusammen.

Entwarnung für die kommende Woche

Laut Deutschem Wetterdienst bleibt das Wetter in den kommenden Tagen zwar unbeständig, aber aufgrund der kalten Luft ist mit derartigen Niederschlägen nicht mehr zu rechnen.