Manchen Fußballfans sind die Spielzeiten bei der EM deutlich zu spät. Insbesondere für Kinder sind die späten Übertragungen eine Herausforderung. Warum wird nicht früher gespielt?

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Die Sender, welche die Fußballspiele bei der EM übertragen, haben jedenfalls keinen Einfluss auf die Spielzeiten. Auf Anfrage beim ZDF-Medienteam teilte uns eine Pressesprecherin mit, dass die Entscheidungen über die Spielzeiten von der UEFA gefällt werden und sie als Sender darauf keinen Einfluss hätten.

 

Was sagt die UEFA zu den Anstoßzeiten?

Auf Nachfrage bei der UEFA, warum so spät gespielt wird, erhielten wir eine eher allgemeine Antwort. Man habe die Anstoßzeiten in Absprache mit allen Beteiligten und in Übereinstimmung mit den Wettbewerbsvorschriften festgelegt, teilte uns ein Pressesprecher mit. Dass die späten Spielzeiten jedoch schlichtweg praktische Gründe haben, dürfte außer Frage stehen. Schließlich ist es so für die meisten Arbeitnehmer möglich, von der Arbeit nach Hause zu fahren, etwas zu essen und dann dem Spiel live oder vor dem Fernseher beizuwohnen.

Davon abgesehen muss bei der Spielplanung immer auch berücksichtigt werden, dass ein internationales Event wie die Fußball-EM in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Zeitzonen geschaut wird. Im Idealfall wählt man also einen Termin, bei dem möglichst viele Menschen aus der Zielregion live dabei sein können. Viele Zuschauer bedeuten wiederum eine große Reichweite für Werbeanzeigen. Im linearen Fernsehen wird die Zeit zwischen 20:00 und 23:00 Uhr als „prime time“ (Hauptsendezeit) bezeichnet, weil dort in der Regel die meisten Menschen Zeit haben, um fernzusehen. Aus diesem Grund sind Werbeanzeigen in dieser Zeit wertvoller und lassen sich besser vermarkten.