Mit dem schwülheißen Wetter am Samstag kündigen sich nächste Gewitter an, gefolgt von einer Kaltfront. Was bedeutet das für den hochwassergebeutelten Rems-Murr-Kreis?

Volontäre: Luisa Rombach (lur)

Der Frühling war eine nasse Angelegenheit im Kreis, auch der Frühsommer brachte bisher durchwachsenes Wetter. Diesen Samstag steht schwüle Hitze an. Für den Abend sind, pünktlich zum EM-Achtelfinale der Deutschen, erneut teils heftige Gewitter angekündigt. Nach Überschwemmungen zu Beginn des Monats und Starkregen in dieser Woche drohen wieder große Regenmengen.

 

Wie wird das Wochenende?

Der Deutsche Wetterdienst geht davon aus, dass besonders am Samstag und Montag viel Regen zu erwarten ist. Das Zentrum des angekündigten Gewitters mit Hagel und teils Orkanböen wird aber eher in der Westhälfte Baden-Württembergs erwartet. Stuttgart und der Rems-Murr-Kreis dürften vergleichsweise glimpflich davonkommen. Da Gewitter aber schwer vorherzusagen seien, sei trotzdem Vorsicht geboten, so der Wetterdienst. Letztlich sei erst wenige Stunden vorher absehbar, wo sich eine Gewitterfront besonders stark entladen könnte.

Anders sieht das bei der heranziehenden Kaltfront aus, die den Kreis ab dem späten Samstagabend erreichen wird. Nach schwülheißem Wetter und Temperaturen von bis zu 33 Grad am Samstag soll es sich demnach merklich abkühlen. Dauerregen ist laut dem Deutschen Wetterdienst zwar nicht zu erwarten, doch das Wetter bleibe bis voraussichtlich Mittwoch sehr wechselhaft. Am Montag seien erneut Gewitter möglich.

Die Böden seien sehr aufgeweicht, weshalb erneute Überschwemmungen nicht auszuschließen seien, erläutert ein Sprecher des Wetterdienstes. Sollte es also zu vereinzelt stärkeren Regenschauern kommen, was besonders am Samstag und Montag möglich ist, könnte die Lage im Landkreis einmal mehr kritisch werden.

Millionenschäden im Kreis

Die Überschwemmungen zu Beginn des Monats haben zu massiven Schäden im Landkreis geführt. Allein im Wieslauftal belaufen sie sich Schätzungen zufolge auf 315 Millionen Euro. Das Landratsamt richtete ein Spendenkonto zur Soforthilfe für Betroffene ein, wo bislang knapp 1,5 Millionen Euro zusammenkamen.

Auch am Freitag gab es Unwetter. In Fellbach ist Starkregen niedergeprasselt, sodass die Unterführung am Bahnhof volllief. Es habe zwölf Einsätze unter anderem in Fellbach, Kernen, Weinstadt und Waiblingen gegeben, teilte Carsten Leidner mit, Leiter der Integrierten Leitstelle Rems-Murr. Unterführungen und Keller liefen voll, Bäume seien umgestürzt. „Es war zu viel Wasser in der kurzen Zeit“, sagt Leidner. Wie Fellbachs Stadtbrandmeister Christian Köder sagte, sei man in Fellbach glimpflich davongekommen. Unter anderem rückte die Feuerwehr wegen eines umgestürzten Baums im Hasentanz aus. Die Unterführung am Bahnhof sei zwischen 60 und 70 Zentimeter unter Wasser gestanden und musste gut eine Stunde gesperrt werden. Laut Polizei wurden Autos durch umgestürzte Bäume und herabfallende Äste beschädigt, Gullideckel herausgespült, Bahnunterführungen sowie der Keller einer Schule in Fellbach überflutet. Zwischen Waiblingen und Hegnach drohte eine Hochspannungsleitung herabzustürzen.