Ein 22-Jähriger soll vor einem Würzburger Club einen Mann bei einem Streit getötet haben. Vor Gericht ist von Notwehr und Bedauern die Rede. Nun kommt der Angeklagte auf freien Fuß.

Ein 22-Jähriger steht seit Anfang Juni wegen tödlichen Messerstichen auf einen Mann in Würzburg vor Gericht. Nun kommt der junge Mann aus der Untersuchungshaft frei, nachdem der Haftbefehl gegen ihn aufgehoben wurde. Das Gericht sehe aktuell zwar weiterhin einen Tatverdacht, jedoch keinen dringenden Tatverdacht mehr, teilte ein Sprecher des Landgerichts am Montag mit. Dieser wäre aber Voraussetzung für eine weitere Untersuchungshaft.

 

Der junge Mann hatte zum Prozessauftakt über seinen Verteidiger erklärt, in Notwehr gehandelt zu haben und das Geschehene zu bedauern.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Totschlag, versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. Er soll einen 28-Jährigen im vergangenen September vor einer Diskothek im Streit getötet haben. Zwei weitere Männer erlitten durch die Attacken des Spaniers schwere Verletzungen.

Der Angeklagte wurde noch am selben Tag festgenommen. Über seinen Verteidiger hatte er später erklärt, sein Verhalten sei gerechtfertigt gewesen, da er angegriffen worden sei. Der Angeklagte erinnere sich nur noch bruchstückhaft daran, plötzlich von vielen Menschen umringt gewesen zu sein, die auf ihn eingeschlagen hätten. An die Stiche selbst könne er sich nicht mehr erinnern. Der Prozess könnte im Oktober zu Ende gehen.