Genau eine Woche später, zur gleichen Uhrzeit, haben auf dem Marktplatz in Stuttgart Hunderte Polizeibeamte und Passanten dem getöteten Mannheimer Polizisten Rouven Laur ihre Ehre erwiesen.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Schweigen für einen getöteten Kollegen: Etwa 500 Beamte und Mitarbeiter der Stuttgarter Schutz- und Kriminalpolizei, der Bundespolizei, der Feuerwehr und städtischen Behörden sowie zahlreiche Pensionäre und Passanten haben sich am Freitag um 11.34 Uhr auf dem Stuttgarter Marktplatz zu einer Gedenkminute versammelt. Die Beamten kamen in ihrer Freizeit oder unterbrachen ihren Dienst, um dem 29-jährigen Polizeihauptkommissar Rouven Laur, ihren Respekt zu erweisen – „einer von uns“.

 

„Dies zeigt den Zusammenhalt in der Blaulichtfamilie“, sagte Stuttgarts Polizeipräsident Markus Eisenbraun am Rande der Veranstaltung, die nicht nur eine Minute lang von großem Schweigen geprägt war. Kurz vor 12 Uhr rückte die Polizei wieder ab – ein Zug der Einsatzhundertschaft machte sich nach Mannheim auf, wo am Freitagabend politische Kundgebungen geplant sind.

Traueraktionen im gesamten Bundesgebiet

Die Beamtinnen und Beamten kondolierten vor einem Foto des 29-Jährigen, der vergangenen Freitag in Mannheim vor einer Kundgebung einer islamkritischen Bewegung von einem 25-jährigen Angreifer mit einem Kampfmesser getötet worden war. Der Mann afghanischer Herkunft, der sich offenbar islamistisch radikalisierte, hatte zudem fünf Menschen schwer verletzt, eher er von einer Polizeikugel gestoppt und selbst verletzt worden war.

Die Traueraktion fand zeitgleich im gesamten Bundesgebiet statt. Zur zentralen Veranstaltung in Mannheim war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus Berlin angereist, ebenso Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Landesinnenminister Thomas Strobl.